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Landespsychologentag in Bayern: Zukunftsangst

Der Vortragsraum des IBZ (Internationales Begegnungszentrum) in München war für 100 Teilnehmer eingerichtet – und bis auf den letzten Platz besetzt: ein Zeichen für das starke Interesse der eingeladenen BDP- Mitglieder für das Thema Zukunftsangst. Die Vorträge waren abwechslungsreich, vielseitig und spannend. Sie regten allsamt zum Nachdenken und angeregten Diskutieren an. Schon der musikalische Auftakt gab dem Tag Schwung: eine Gruppe von Musikern aus dem Kongo präsentierte mehrere Lieder aus ihrer Heimat und erntete begeisterten Applaus.

Im ersten Vortrag stellte Dr. Markus Maragkos von der LMU München sein Modell vor: Vertrauen und Philoxenia (Gastfreundschaft) als Gegenpol von Angst und Furcht. Um Zukunftsangst zu reduzieren, muss das Vertrauen gestärkt werden; das ist besonders wichtig für den Kontakt mit Kindern und Jugendlichen.
Die Soziologin und Gerontologin Anita Tisch vom Institut für Arbeits- und Berufsforschung in Nürnberg stellte ihre Forschung über Präkarität im mittleren Erwerbsalter vor. Sie konzentrierte sich dabei vor allem auf die Gruppe der „Babyboomer“, also die Geburtsjahrgänge um das Jahr 1960. Gerade bei diesen gab es im Vergleich zu früheren Jahrgängen eine höhere Arbeitsplatzunsicherheit. Damit verbunden ist auch die Unsicherheit bezüglich der Versorgung im Rentenalter: ebenfalls eine Form von Zukunftsangst.
Professor Frey von der LMU München berichtete in seinem Vortrag über Untersuchungen zu Strategien, die Menschen einsetzen, um auch unter suboptimalen Bedingungen positiv in die Zukunft schauen zu können. Dabei demonstrierte er beispielhaft Methoden, die von Therapeuten, Coaches und Trainern in ihrer Beratung eingesetzt werden.
Dr. Voigt, Leitender Psychologe des Sozialpädiatrischen Zentrums München  sprach über Ängste von Kindern und Jugendlichen. Wichtig war ihm dabei die Tatsache, dass bestimmte Symptome üblich und altersgemäß sind, dass aber erst bei einer bestimmten Ausprägung eine therapeutische Behandlung sinnvoll ist. Diese sollte dann verhindern, dass sich  Ängste in der weiteren Entwicklung  von Jugendlichen manifestieren und das weitere Leben beeinflussen.
Der Leiter des Zentralen Psychologischen Dienstes der Bayerischen Polizei, Dr. Schmalzl, beschrieb, wie sich  die Rolle der Polizei im Laufe der Geschichte verändert hat, besonders auch im Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern. Anhand von konkreten Situationen und Bildern zeigte er, wie variabel und kreativ Polizistinnen und Polizisten sein können, um  verängstigten Menschen zu helfen und sie zu schützen.

In den Pausen zwischen den Vorträgen gab es bei gutem Essen und Trinken in einem schönen Ambiente reichlich Gelegenheit zum Gedankenaustausch und Diskussionen.

Ulrike Hess und Walter Kunisch

 

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