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Pressemitteilung: Psychologische Unterstützung in der Corona-Pandemie

Die gesundheitlichen Auswirkungen in der Folge der aktuellen Pandemiebeschränkungen sind stark von individueller psychischer Verarbeitung der Belastungserfahrungen abhängig. Dabei spielen u. a. wahrgenommene Kontrollierbarkeit und Vorhersagbarkeit eine entscheidende Rolle.
Drei wichtige Problembereiche sind bereits zu beobachten:

  • Die besondere Belastung von medizinischem und pflegerischem Personal sowie
  • innerfamiliäre Konflikte (z.B. häusliche Gewalt) und
  • der Bildungsbereich

Bei der Ausarbeitung und Gestaltung von entsprechenden Hilfsangeboten sehen wir uns als Berufsverband und als in verschiedensten Praxisfeldern tätige Psychologinnen und Psychologen herausgefordert, unsere Expertise in bestehende und im Aufbau befindliche Strukturen lokal sowie auf Landesebene in Bayern einzubringen.
Zuständige Stellen können beispielsweise über unser Psychologenportal (www.Psychologenportal.de) entsprechende örtlich ansässige Psychologinnen und Psychologen abrufen.
Bei Personal im medizinischen und pflegerischen Bereich müssen Extrembelastungen ausgeglichen werden, bevor sie traumatische Ausmaße annehmen, zu psychischen Störungen führen und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
In Familien kann es durch Überforderung und dem Fehlen von Schutzräumen, Unterstützungs- und Überwachungsstrukturen verstärkt zu Vernachlässigung und Konflikten bis hin zu Gewalt kommen. Diese Gefahr wächst mit zunehmender Dauer und steigenden wirtschaftlichen bzw. sozialen Folgeproblemen der Pandemie.
An den Hochschulen erfolgt der Lehrbetrieb derzeit weitgehend digital. Zentrale Aspekte der Studierenden sind derzeit z. B. die geringeren sozialen Kontakte oder die Furcht vor einem möglicherweise verlängerten Studium. Während des momentanen Teil-Lockdowns werden möglicherweise die psychischen Widerstandskräfte bei einer großen Zahl von Studenten überfordert.
Diese Beispiele sollen nur exemplarisch für aktuelle Bedarfe stehen. Maßnahmen sollten in allen Lebensbereichen, in beruflichen wie in privaten, ansetzen. Durch die Auswirkungen der Pandemie sind breite Bevölkerungsanteile zunehmend chronischem Stress ausgesetzt. Chronische Stressoren sind einer der wichtigsten Treiber für die Entstehung psychischer Störungen. Daher sollten wir zur Prävention psychischer Störungen in Folge der Corona-Krise zum Beispiel niederschwellige Hilfsangebote anbieten.
Wir als Psychologinnen und Psychologen stehen als die Fachleute für das Erleben und Verhalten der Menschen den Aktiven in Politik und Verwaltung mit unserer Expertise zur Seite, damit die Verantwortlichen gut informierte Entscheidungen treffen können. So könnten für entscheidungsrelevante Gremien ein Team aus beratenden Expertinnen und Experten zusammengestellt werden.  Diese könnten aus dem Bereichen Kommunikation, Prävention, Psychotherapie, Schul- oder Sozialpsychologie u. a. bereitgestellt werden.
Selbstverständlich stehen wir für persönliche Gespräche oder weitere Auskünfte zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand der BDP-Landesgruppe Bayern

8.12.2020

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